Sonntag, 25. Januar 2015

Sauna in Woodford und Wald, Wald und noch mehr Wald



Jetzt, nach etwa 4 Wochen voller Eindrücke melde ich mich mal wieder zurück ;) Ab dem 22. Dezember befand ich mich auf dem Woodford Festival. Dabei konnte ich das Gefühl genießen, bereits etwa eine Woche vor dem eigentlichen Start auf dem Gelände zu sein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich noch alles Mittem im Aufbau. Es war interessant und schön zu sehen wie dieser Ort mit der Zeit immer mehr Gestalt annahm und bunter wurde. Ein Hippiedorf. ;)



Blick auf eines der "Konzertzelte"

 Das Festivalgelände ist riesig! Es ist umgeben vom Regenwald, hügelig. Auf einem großen Grashügel sind riesige Schilder mit Buchstaben aufgestellt, die den Namen "Woodfordia" ergeben. Man kann es sogar von der Hauptstraße, die sich etwas weiter weg befindet, erkennen. Es erinnert an Hollywood.
Da ich schon sehr früh auf dem Festival war, verbrachte ich auch Weihnachten dort. An dem Tag war kaum noch jemand von den Arbeitern auf dem Gelände. Hier in Australien feiert man diesen Tag übrigens nicht am 24. sondern am 25. Dezember. Allerdings muss ich gestehen, dass mir diese Art von Weihnachten nicht wirklich zuspricht. In Einkaufshäusern ist es nach australischer Art festlich Geschmückt, es ertönt Weihnachtsmusik. Auf den Straßen laufen Leute mit ihren kürzesten Sachen herum und natürlich: Flip-flops. Die Sonne brennt, es ist heiß. Australischer Sommer halt. Zudem ist es in Woodford sehr humid, was noch einmal die Kirsche auf das Sahnehäufchen setzt. Einige meiner Freunde fragten mich, wie viel Grad es denn hier seien. Ich sagte nur: "Ach, stell dir einfach eine Sauna vor." Denn das Klima hier kann man nicht mit dem in Deutschland vergleichen. Dort ist es trocken. Hier unterscheidet sich die wirkliche Temperatur von der Gefühlten sehr stark. Ein Beispiel: Einmal waren es ca.  33 Grad. Die gefühlte Temperatur betrug jedoch um die 41 Grad! Aber zurück zum Thema: Dieses Wetter plus Weihnachten passt für mich einfach nicht zusammen. Normalerweise mag ich den nassen, grauen, kalten Winter nicht, weswegen ich auch so gespannt auf Australien war. Hier habe ich ihn jedoch etwas vermisst. Zumindest das Gefühl, das die Weihnachtszeit mit sich bringt. Die Gemütlichkeit. Hier war es einfach nicht da. Kein Weihnachtsbaum, keine Geschenke, keine Lichter. Dennoch war es interessant, diese Erfahrung zu machen und bereits jetzt ist die Vorfreude auf mein nächstes "richtiges" Weihnachtsfest groß!
Auf dem Festivalgelände campt jeder. Egal ob Performer, Artisten oder Besucher. Die Artisten und Performer sind jedoch in einem abgegrenzten Bereich untergebracht, wo auch wirklich nur diese hineinkommen. Während des Festivals konnte ich mich an den von mir so sehr geliebten "Dixiduschen" erfreuen. Das sind diese berühmten Kästen, die man oft als Dixiklos sieht, nur eben mit einer Dusche. An sich nicht schlecht. Nur ist es eben nicht vom Vorteil wenn man sie bei heiß- feuchtem Klima verwendet. Steht man einmal für ein paar Minuten drin, möchte man auch eigentlich bald wieder heraus. Warm zu duschen ist keine gute Idee, denn somit verwandelt sich der kleine blaue Kasten noch schneller in eine Sauna. Und selbst wenn ich das kalte Wasser aufdrehe, die Hitze von Außen macht den Rest. Abtrocknen bringt nach der ganzen Nummer auch nichts. Direkt danach sammelt sich wie aus dem Nichts erneut das Wasser am ganzen Körper an. Nass anziehen macht mir eher weniger Spaß. ;) Sobald man aus der Duschen kommt, sieht man aus als hätte man einen Marathonlauf hinter sich... Nagut, so schlimm war es natürlich nicht ;)
Am 26. Dezember war dann der Einlass für die Besucher. Massen. Dann, pünktlich zu Beginn des Festivals, strömender Regen. Der hielt dann mit einigen kleinen Pausen auch noch die anderen 3 Tage an. Das Gelände verwandelte sich dann in ein Schlammdorf. Den einen Tag regnete es für eine kurze Zeit so stark, dass einige Zelte teilweise unter Wasser standen und ein kleiner Bach verwandelte sich in einen Wasserfall ;)
Jeden Tag früh um 9 ging ich zum People's Orchestra. Dort treffen sich Leute, die die verschiedensten  Instrumente spielen. Zusammen probten wir einige Stücke ein, die dann bei der Abschlussveranstaltung ("Fire Event") am Amphitheater gespielt werden.

Eröffnungsfeier am Amphitheater


Tilda, die 5 Meter große Puppe


Auf dem Festival gab es Unmengen an Essen! Hier aß ich die besten Doughnuts die ich je hatte! Jedoch sehen diese nicht so aus, wie man sie vielleicht aus Deutschland kennt. Hier sind Doughnuts wie für uns in Deutschland diese Berliner oder Pfannkuchen die es vor allem zum Fasching gibt. Es gab die traditionellen mit einem Loch in der Mitte, oder mit Marmelade oder Schokolade gefüllte, eierförmige. Sie sind unglaublich. Außen knusprig mit Zimt und Zucker, innen verdammt weich. Der Teig macht süchtig. Sie waren immer frisch, warm bis heiß. Ich aß insgesamt etwa 5 davon. 

der Stand mit den besten Douhnuts plus Schlange zum Anstehen 


lecker Veggi Burger

Diese Tage in Woodford waren die vom Wetter her anstrengendsten, die ich bis jetzt in Australien erlebt habe. Die Hitze war unerträglich. Waren keine Wolken am Himmel, brannte die Sonne wie Feuer. Und auch wenn Wolken am Himmel waren, wurde man vom feucht-heißem Klima umgehauen. Ich war froh über den Regen, den wir an einigen Tagen hatten. Wir hatten vor dem Van ein einfaches Gazebo. Jedoch spendete er nur zu einer bestimmten Tageszeit Schatten. Ich konnte jeden Tag bis maximal 6.30 Uhr recht entspannt schlafen. Danach ist es im Auto so heiß, dass man kaum noch Luft bekommt und schwitzt, als würde man in einer Sauna sitzen. Meinen Tag begann ich dann damit, aus dem Van zu stürmen um dann beim Frühstück von der Sonne gegrillt zu werden. Oft verbrachte ich die meiste Zeit des Tages damit, unter dem Gazebo zu sitzen nichts zu tun, oder meinen Kreislauf zu beruhigen. Selbst das war anstrengend. Das war das erste Mal, dass ich stundenlang nichts tat und trotzdem aus der Puste war :D Um das Gefühl zu beschreiben: Man glaubt vom Wetter erdrückt zu werden. Am Abend und in der Nacht war es ein Paradies auf Erden. :) Ich glaube, ich werde mich in Zukunft nicht über heißes Wetter in Deutschland beschweren. ;)

Foto von unserem grünen Gazebo+ Vanni aus


3 Minuten Stille auf dem Festival- wunderschön


Am letzten Tag des Festivals fand abends die Abschlussveranstaltung statt. Da ich mit im Peoples Orchestra spielte, konnte ich alles von der Bühne aus beobachten. Jedenfalls das, was ich auch sehen konnte. Leider konnte ich das Feuerwerk und einige andere Acts nicht mitverfolgen, da sich das direkt neben der Bühne abspielte. Es war ein schönes Erlebnis. Von der Bühne aus erkannte ich noch besser, was für Menschenmassen sich davor ansammelten. 



vor der Show





Nach Woodford fuhren wir noch ein Stück nördlich nach Diamond Valley. Dort entspannte ich 2 Wochen in einem "Treehouse", wie es dort von den Leuten genannt wird. Es befindet sich in einem riesigen Regenwald, umgeben von großen Hügeln und Bergen. Natürlich ist es auch im Regenwald nicht flach, weswegen die wenigen Häuser dort einen sehr ausgefallenen Baustil haben. Das Baumhaus besteht komplett aus Holz, ist rund, hat einen riesigen 180° Balkon und ist einfach wunderbar. Das war nach der Zeit in Woodford perfekt für mich. Zudem hat es fast jeden Tag geregnet und auf dem Balkon hatte man gut Schatten. 






Hängematte



zwei Lorikeets 



ein 3.6 Meter tiefer Pool!
Morgen geht es dann wieder los. Nach längeren Aufenthalten in Woodford, Diamond Valley UND auf dem Country Music Festival in Tamworth, was sich über 8 Stunden südlich von Diamond Valley befindet, fängt das Reisen wieder an. Mal sehen wo es mich so hinführt. Ich bin gespannt ;)