Mittwoch, 5. August 2015

Das verwunschene Neuseeland (Northland)



17.7.2015 - 25.7.2015
Die letzte Nacht auf Rarotonga war lang. Ich hatte kaum schlafen können. Total müde stand ich gegen 8 Uhr auf, packte meine restlichen Sachen und checkte dann aus. Dann fing das Warten an und die Zeit wollte einfach nicht vorüber gehen. Erst in etwas mehr als 12 Stunden sollte der Flieger nach Auckland gehen.
Der Flughafen war komplett leer, als wir ankamen. Was für ein Anblick. 20 Uhr checkten wir endlich ein. Mit der Zeit füllte sich die Halle immer mehr und wieder dachte ich mir, wo nur die ganzen Menschen herkommen. Und alle wollen ins gleiche Flugzeug? Die Zeit verging und bald stellte sich heraus, dass der Flieger Verspätung hatte. Mittlerweile hatte sich mein Gesicht schon in das eines Zombies verwandelt. Nach einer weiteren Stunde ging es dann endlich los. Geschlafen habe ich wieder nicht. Nach 4 Stunden landeten wir in Auckland. Dort war es 3 Uhr Nachts. Die Müdigkeit hatte ich dann schon überwunden (von dem Moment an wird es immer lustig), und ich freute mich auf etwas zu Essen. Die Zeit verging recht schnell und schon war es 7 Uhr. Es war noch immer dunkel und als ich aus dem Flughafen nach Draußen ging, war ich froh dass ich meine Jacke anhatte und ich dachte: Ach ja.. Winter! (Ich mag den Winter nicht, nur die Weihnachtszeit und nur den Schnee) Total kalt ist der Winter in Neuseeland auch nicht, aber alles unter 15 Grad ist mir zu kalt. Wir stiegen in einen Bus und nach etwa einer Stunde saßen wir auch schon in unserem Minivan und verließen Auckland Richtung Norden. Denn das war, was wir in den nächsten Tagen erkundeten.
Zunächst einmal ging es zu einem Supermarkt. Ich weiß nicht, wie lange ich schon nichts mehr getrunken hatte. Eine kleine Weile später befand ich mich auch schon am Meer (Sullivans Bay). Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich etwas 36 Stunden nicht mehr richtig geschlafen und nun reichte es mir wirklich. Ich legte mich ins Auto aufs Bett (mit der super warmen Decke) und schlief sofort ein. Als nach 2 Stunden der Wecker klingelte, fühlte ich mich wie im letzten Jahr meiner Schulzeit. Müde und schlecht!

Sullivans Bay

Durch die grüne und hügelige Märchenlandschaft fuhren wir zum ersten Campingplatz. Am nächsten Morgen gab ich mir die fast freistehende Dusche, aus der nichts anderes als eiskaltes Wasser kommt. Draußen waren es gerade mal 12 Grad. Autsch.
Wir wanderten durch einen Wald, der auf einen Hügel führte. Aus irgendeinem Grund kommt mir die Landschaft hier recht europäisch vor. Jedoch denke ich, dass das, was man in Neuseeland sieht, total einzigartig ist. In jede Richtung grün! Grün grün grün. Grüne Wälder, grüne Hügel, Wälder auf Hügeln, Schafe und Kühe auf Hügeln die Grünes fressen. Alles grün. Und alles wie gemalt. Wie ein Märchen. In Australien gibt es einige Orte, an denen die Landschaft fast genauso aussieht wie hier. Nur Neuseeland ist davon komplett eingedeckt.








In Helena Bay gibt es ein wunderbares Café. Es liegt recht einsam auf einem Berg, so versteckt, dass man es fast übersieht. Es wird von Deutschen Betrieben und natürlich wird deutscher Kuchen und auch Apfelstrudel angeboten ;) Echt leckere Dinge. Während ich auf der dortigen Terrasse saß, meinen leckeren cremigen Kaffee schlürfte und einen "Hazelnut Slice" aß, schaute ich den Berg hinunter und über einen Wald hinweg auf das Meer. Hier ein Café zu besitzen ist ein echter Glücksgriff.


schöne Aussicht


In den nächsten Tagen regnete es so oft. Und es ist kalt. Kalt war es jeden Tag, und windig. Im Auto ist es dann natürlich gemütlich. Wir fuhren nach Russell Bay. Das war früher einmal die Hauptstadt von Neuseeland. Groß ist die Stadt nicht, um ehrlich zu sein war es recht einsam hier. Im Sommer sollen viele Touristen herkommen. In dem riesen Holiday Park waren wir fast allein.
Die Straßen in Neuseeland sind sehr sehr anders. Das wurde mir jeden Tag aufs Neue klar. Immer fuhren wir Berge hinauf und wieder ab. Meistens spiralförmig. Und die Kurven haben es echt in sich! Oft mussten wir total runter bremsen, um (übertrieben gesagt) nicht auf der anderen Seite hinabzustürzen. Bergab ist es am lustigsten. Fahren, bremsen, Kurve, wieder schneller werden, wieder bremsen, wieder Kurve. So geht es die ganze Zeit. Und der Magen macht Party. Vielleicht war das der Grund, weshalb mir immer wieder schlecht wurde und ich Kopfschmerzen bekam. Ich bevorzuge eher geradeaus fahren, wie etwa im Outback in Australien ;) Neuseeland ist kurvig.


umgefallener Baum

süßer roter Kater

In Kerikeri steht das älteste Haus Neuseelands. Während ich herumlief, dachte ich an Weimar. Irgendwie fühlte ich mich wie in einer früheren Zeit. Auf einem Hügel befindet sich ein alter Friedhof. Einige Gräber sind von 1800. Wie das Leben zu dieser Zeit wohl war.. Aus der alten Kirche ertönte lauter, schiefer und gruseliger Gesang. Tut mir leid aber ich dachte nur: Was haben die denn genommen?  Ich machte einen großen Bogen rundrum.


Fährt man zum nördlichsten Punkt von Neuseeland, zum Cape Reinga, dann ist man komplett allein mit der Natur. Dort oben gibt es weder Strom noch Empfang. Und ab einigen Kilometern vor dem Ziel ist die Aussicht in jede Richtung einfach genial! Es ist, als würde man immer höher fahren und über alles blicken können, aber eigentlich fährt man nur direkt (sehr hoch gelegen) am Ozean entlang. Ab einem bestimmten Punkt geht es mit dem Auto nicht weiter und es gibt viel zu wandern. Daraufhin lief ich zum Leuchtturm, der Spitze von Neuseeland. Hier sah ich, wie die Tasmanische See und der Pazifik aufeinandertreffen. Cape Reinga ist definitiv ein guter Ort um tolle Fotos zu schießen oder vom Wind weggepustet zu werden.








Ganz in der Nähe gibt es ein Bushcamp am Ozean. Sehr hübsch (und stürmisch). Auf die eiskalte Dusche am nächsten Tag wollte ich aber verzichten.
Der berühmte „90 Mile Beach“ erstreckt sich vom Cape Reinga bis (falls es jemanden interessiert) „Kaitaia". Eigentlich ist er keine 90 Meilen lang sondern nur etwa 88 km (55 Meilen). Ha! Diesen Strand kann man natürlich wunderbar mit einem 4WD abfahren, wir mit unserem Minibus hatten da leider keine Chance. Schade. Hier erinnerte ich mich an Fraser Island (Australien). Diese wunderbaren, endlos langen Strände sind so monströs und für mich einfach mit die Schönsten.

90 Mile Beach


In einem Ort namens Waipoua gibt es die berühmten Kauri Wälder. Darin stehen.. Kauri Bäume ;) Die sind jedoch riiieeessiiig!! Hier steht außerdem der mit älteste und größte Kauri Baum. Er wird "Tane Mahuta" genannt und ist über 2000 Jahre alt! (so glaubt man). Auf Bildern sehen diese Baumriesen recht... normal aus, aber es ist etwas anderes, wenn du selbst davor stehst, oder ihn umarmst ;)

Tane Mahuta


ein anderer Kauri Baum
Die Wälder, oder allgemein die Landschaft von Neuseeland erinnerte mich teilweise an Europa. Die Wälder sind so natürlich belassen und beim durchwandern fühlte ich mich wie an einem verzauberten Ort. Alles ist so dicht und grün, dort ist es dunkel, da dann wieder heller, dann und wann steht man unter einem großen Farnendach oder umarmt einen riesigen Kauri Baum. Hier gibt es so viel, aber nichts, was gefährlich sein könnte (auch wenn diese Wälder wohl gruselig erscheinen können).
In einer Nacht wanderten wir mit einem älteren Mann und mit einer Rotlichlampe ausgerüstet durch einen Kauri Wald. Bei Glück sieht man hier sogar Kiwis. Wir trafen keine, hörten dafür aber einige. Es fühlte sich überhaupt nicht unheimlich an, bei Nacht durch diesen Wald zu wandern. Alles war so friedlich. 




Freitag, 24. Juli 2015

Rarotonga - auf den Cook Inseln mitten im Pazifik


Bääm!! Du willst in die Mitte des Pazifischen Ozeans reisen, weit weg von jeglichen anderen Ländern. Du willst in DAS wahre Paradies? Flieg auf die Cook Inseln!
An einem Montag Früh dem 6. Juli stieg ich in Sydney in ein Flugzeug das mich zunächst nach Auckland (Neuseeland) brachte. Durch die Zeitverschiebung war es dann bereits später Nachmittag. Dann wartete ich auf das nächste Flugzeug.
Ich war eher nicht mehr traurig darüber, dass ich nun nach 10 Monaten Australien verließ. Es war eine so wunderbare Zeit, in der ich viel gelernt habe. Die Zeit verging leider so schnell, nun war aber die Vorfreude auf das, was mir bevorstand deutlich größer, als der Abschiedsschmerz von Australien! Denn ich wusste, dass sich in einigen Stunden ein Traum von mir erfüllen wird. Ich hätte mir früher nicht ausmalen können, dass ich bereits jetzt auf die Cook Inseln fliegen werde.
Als der Flug nach Rarotonga aufgerufen wurde, kamen von hier und da immer mehr Menschen. Die Schlange war dann am Ende recht lang. Ich fragte mich nur, wie es sein kann, dass so viele Menschen auf so eine kleine Insel wollen. So abgeschieden. Und das anscheinend jeden Tag?
Als das Flugzeug startete, wurde es auch bald schon dunkel, weil wir der Sonne „wegflogen“. Nach etwa 4 Stunden landete das Flugzeug dann in Rarotonga!! Genauer gesagt am Sonntag! gegen 23.30 Uhr. Ja, Sonntag. Warum nicht Montag? Wir überflogen die Internationale Datumsgrenze, von hier an geht es in der Zeit wieder zurück. Und das von Deutschland aus gesehen um ganze 12 Stunden. Wir sind also praktisch von Sydney noch gar nicht los geflogen :p verwirrend.
Als ich dann endlich aus dem Flugzeug stieg, kam mir sofort die feuchte, aber angenehm warme Luft entgegen. Ich habe in den letzten Wochen in Australien genug gefroren, die Temperaturen hier sind einfach perfekt. Am Ausgang des Flughafens kam eine super gelaunte, aufgeschlossene Frau auf uns zu und begrüßte uns mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange. Da kann man ja nur happy sein.
am Eingang am Flughafen

Ich stieg in einen alten, klapprigen Van, der keine Gurte hat. Dann brachte uns die Frau zu unserer Unterkunft. Leider konnte ich an dem Tag nichts mehr von der Insel sehen, da ja alles dunkel war. Mit einer Taschenlampe ging ich an den Strand, der direkt vor dem Hostel liegt. Auf einem Tisch lagen kleine Bananen, die direkt vom Baum gepflückt waren. Echte Bananen!
Der nächste Tag begann 8 Uhr. Ich war total müde, in Australien wäre es gerade mal 4 Uhr. Ich sprang unter die Dusche und danach ging ich hinaus zum Strand. Endlich! Und hier hatte ich schon mein erstes Postkartenmotiv. Überall Kokosnusspalmen, weißer Sand, blaues Wasser. Wunderschön.




Von der Küche aus schaut man auf eine tolle Terrasse mit Pool, dahinter Palmen und Ozean.


Wir besorgten uns Fahrräder und fuhren erst einmal in die Stadt „Avarua“. Das ist die größte Stadt hier auf Rarotonga. Es war heiß und sonnig. Was mir auf der Fahrt sofort auffiel, war, dass alles so natürlich belassen und nicht groß touristisch, spießig aufgebaut ist. Das gefällt mir. Soetwas habe ich noch nie gesehen. So tropisch. So außergewöhnlich. So einfach. Alles ist anders. Die Häuser sind ganz einfache Hütten und bescheiden eingerichtet.
Die Insel fasst im Umfang gerade mal 32 km! Es gibt eine! Hauptstraße, die führt einmal um die ganze Insel rundum. An dem Tag fuhr ich also mit dem Rad einmal um ganz Rarotonga :) In der Zeit bekam ich einen tollen Eindruck, und sah praktisch alle tollen Strände und andere kleine Städte. Die Straße führt logischer Weise immer am Rand der Insel, also am Ozean entlang. Der „Muri Beach“ gefiel mir ganz besonders gut. Vom Strand schaut man auf weitere kleine Inseln und überall ist dieses wunderschöne, kristallklare, blaue Wasser. Rarotonga ist umringt von einer Lagoone, die voller Korallen und Meerestieren ist und in der das Wasser ruhig ist. Das kann man am besten auf den schönen Luftbildern erkennen.

Muri Beach


ein anderer schöner Strand

Der erste Tag gab uns einen feurigen Sonnenuntergang am Strand. So hatte ich den Himmel noch nie gesehen. Während ich einschlief, hörte ich den Ozean und die Palmen im Wind.



Rarotonga ist eine typische, pazifische Vulkaninsel. Nur an den „Rändern“ der Insel leben Menschen. Im Inneren ist alles dichter Dschungel und es ist ziemlich bergig. Natürlich wollte ich auch das sehen. Es gibt einen Wanderweg, der genau durch die Mitte der Insel führt, also von der einen Seite zur anderen. Und los! Der Weg startete direkt am Eingang in den Wald. Ein super-schmaler, matschiger, rutschiger Weg. Und es ging direkt steil nach oben. Festhalten musste ich mich an irgendwelchen Wurzeln. Manchmal gab es auch Seile, an die man sich hochziehen muss, ansonsten wäre der Pfad einfach zu steil und rutschig. Das war erst einmal meine Beschäftigung für die ersten Stunden. Immer weiter nach oben, durch den Dschungel. Durch den Wald fließt auch ein kleiner Fluss vom Berg hinab zum Meer, den ich einige Male überqueren musste. Von Stein zu Stein zu springen kann manchmal echt nicht leicht sein. Vor allem, wenn diese weit auseinander stehen, oder rutschig sind, oder Nicole deshalb halb ins Wasser fällt.
Irgendwann bekam ich eine Ahnung, wie hoch ich mich eigentlich schon befinde. Neben dem mini Pfad ging es steil bergab und nirgends gab es eine Sicherung. Bald darauf erreichten wir die Spitze. Von hier aus bot sich mir ein Blick über die halbe Insel. Über den grünen Wald auf den Ozean.
Danach ging es auf der anderen Seite die Strecke wieder hinunter. Das natürlich aber viel schneller. Nach nicht all zu langer Zeit sah ich den Ausgang aus dem Wald. Sonne, Bananenpflanzen, Palmen. Nach etwa 5 Stunden.

Blick vom Berg




Am nächsten Tag hatte ich besonders viel Spaß! Bepackt mit Schnorchel, Brille und Flossen fuhr ich mit meinem fancy rosa Bike an den Strand. Wer es genauer wissen möchte: an den Aro’a Beach. Und dann ging es auch gleich los. Ich schwamm eine Weile hinaus, da, wo das Wasser etwas tiefer ist. Dort kann man sich vor Korallen und Fischen kaum retten! Nemo habe ich wieder nicht gesehen, dafür aber einige seiner Freunde ;). Fische in allen Farben. Schwarz, weiß, gelb, blau, grün… Und riesige und winzige. Ich könnte ewig in der Lagune tauchen, dabei vergisst man ganz die Zeit. Bald wurde es eisig im Wasser und es begann zu regnen. Kurz bevor es Dämmerte, raste ich noch einmal zum Aro’a Beach. Und später fiel ich erschöpft und zufrieden ins Bett.




bestes pinkes Fahrrad das es jemals gegeben hat!

einer meiner Lieblingsplätze

Auf den Cook Inseln sind die Leute so.. anders. Die Menschen sind viel entspannter, offener und freundlicher. Einige Male waren wir auf den Weg in die Stadt- zu Fuß. Jedes mal hielten plötzlich Einheimische mit ihrem Auto am Straßenrand und fragten, ob sie uns irgendwo hin fahren könnten. Daraufhin kommen wir sofort ins Gespräch und alles ist, als würde man sich nicht erst vor ein paar Sekunden auf der Straße getroffen haben. Bei diesen Leuten wirst du direkt willkommen geheißen, alles ist so liebevoll. Jeder grüßt sich, niemand zeigt einem die kalte Schulter. Es ist nicht, als wären wir „nur“ irgendwelche Touristen. Erlebt man soetwas in Deutschland? Wohl kaum.





Aitutaki - die schönste Lagune der Welt!


Schaut euch auch mein Video von Aitutaki an! :)

Okey, als ich in Australien auf den Whitsunday Islands war, dachte ich, es sei das Schönste, was ich je gesehen habe. Auf den Cook Inseln auf Rarotonga dachte ich: gut, das ist wirklich noch viel schöner als alles was ich in Australien sah! Aber Aitutaki toppt alles! Nach diesem Tag glaubte ich nicht mehr, dass ich je etwas schöneres, paradiesischeres sehen werde. Aitutaki machte mich einfach sprachlos!
Mein Wecker klingelte an einem Samstag (11.7) Morgen um 5 Uhr. Es war noch alles still und dunkel, als ich unter die Dusche sprang. Gegen halb 8 waren wir am Flughafen von Rarotonga und 8 Uhr saß ich bereits in einer kleinen süßen Propellermaschine mit gerade mal 30 Sitzplätzen. Dann ging es ab nach oben, immer höher und höher, während Rarotonga immer kleiner wurde. Dann bedeckte eine dichte Wolkendecke die Sicht.
Ganze 45 Minuten dauerte der Flug. Unter uns nur der Pazifik. Bald sah ich ganz nah wieder eine Wolkendecke und ich dachte: darunter ist Aitutaki! Wir sanken und flogen durch die Wolken und Aitutaki wurde sichtbar. Ich sah einen Teil der wunderschönen Lagune und einige der 17 winzigen Inseln, die sich in der Lagune befinden.


Als wir landeten, wurden wir (natürlich) freundlich von unserem Tourguide begrüßt. Daraufhin stiegen wir mit ein paar anderen Leuten in eine Art offenen Bus und fuhren durch die Hauptinsel, was auch gleichzeitig die Größte der Lagune ist. Auf Aitutaki leben gerade mal 1800 Menschen, darunter die älteste Frau im Pazifik- 103 Jahre! Wir hielten an einem großen Baum, von denen ich bereits auf Rarotonga einige sah. Er trägt grüne, große Früchte. Hier wachsen nämlich die „Kartoffeln“ am Baum! Die Menschen hier behandeln diese Frucht wie eine ganz normale Kartoffel, und schmecken soll sie auch beinahe genauso. Das werde ich dann später noch herausfinden.

Haus auf Aitutaki

Bald kamen wir an einen wunderschönen Strand. Dort stand eine große Fähre mit vielen gedeckten Tischen darauf. Mein Freund und ich bekamen wohl den besten Platz. Ganz vorn, für uns allein. Vor mir stand eine frische Kokosnuss aus der ein Strohhalm ragte. Lecker. Der Himmel war etwas dunkel bedeckt und es nieselte ein wenig, doch schon nach den ersten Minuten nachdem das Boot ablegte, verzogen sich die Wolken immer mehr und der blaue Himmel wurde sichtbar und die Sonne schien auf das wunderschöne Wasser, das in meinen Augen wie ein cremiges blau- türkisfarbenes Sahneeis oder eine leichte Decke, mit seidigem, feinen Stoff erscheint. Dort würde ich sofort hineinspringen oder hineinbeißen wollen. Das Wasser ist kristallklar, noch sauberer als auf Rarotonga und überall (bis auf einige wenige Stellen) flach. Egal wie weit du in der Lagune bist, egal wie weit entfernt du dich von der nächsten Insel befindest. Überalll siehst du den Grund der Lagune, den weißen Sand.



Nach eine Weile erreichten wir auch schon unsere erste Insel, jenseits der Hauptinsel, an der wir hielten. Hier wurde einmal eine Realityshow gedreht, und während ich voll begeistert den ersten Fuß auf die Insel setzte und den Anblick, die Aussicht genoss, dache ich mir, bei dieser Show hätte ich auch gern mitgemacht. Hier trifft der Satz: „Ich traue meinen Augen kaum“ wirklich zu.
In jede Richtung erkenne ich weitere kleine Inseln und außer das sehe ich nur das blaue Wasser, den blauen Himmel, Sonne, einige Wolken und Palmen. Am Strand sind überall kleine scharfkantige Muscheln oder teile von Korallen. Sich an so einem Tag die Füße aufzuschlitzen wäre eher nicht so schön.



Bald darauf ging es weiter mit dem Boot durch die Lagune. Dieses Mal etwas länger. Natürlich besuchten wir nicht alle Inseln, nur Ausgewählte. Neben dem hauptsächlichen Guide gab es noch einen Zweiten. Beide hatten Ukulelen mit schönen eingeschnitzten Mustern und in verrückten Formen und es gab eine Trommel. Und während wir durch die Lagune fuhren, spielten und sangen beide typische „ich bin im tropischen Paradies“- Lieder. So, wie man es aus dem Fernsehen kennt.
Die nächste Insel war kleiner, ich glaube sie hieß die „Honeymoon- Island“. Wir gingen in einen kleinen, dichten Wald. Dort wächst Mahagoni. Dann meinte der Guide, er möchte uns einen der schönsten Plätze zeigen, die es gibt. Und er machte uns klar, dass die meisten von uns wohl nicht noch einmal hierher kommen werden, deshalb soll jeder hier diesen Moment auf der Insel genießen. Dabei schaute ich zu einem älteren Paar, das bereits seit über 63 Jahren zusammen lebt. Beide waren über 80. Ich freute mich für sie, dass sie in diesem Alter noch einmal so einen schönen Ort sehen. Einer der schönsten der Welt.
Wir gingen ein kleines Stück weiter, bis ein Strand sichtbar wurde. Ab hier dachte ich mir, ich muss, egal was es kostet, unbedingt wieder auf diese Insel! Vor uns lag ein weißer Strand, im flachen Wasser einige große Steine und dahinter noch weitere Inseln. Eigentlich genauso schön, wie alles andere hier.



Eine Weile später befanden wir uns so ziemlich mitten in der Lagune. Ich bekam Schnorchel, Flossen, Taucherbrille. Darauf freute ich mich ganz besonders. Das hier war wohl mein Lieblingsplatz an diesem Tag. Als ich mit meinen Flossen ins Wasser watschelte, sah ich, dass ein Mann leckere Dinge auf dem Barbecue zubereitete. Essen! :) Als ich abtauchte bemerkte ich sofort: das Wasser ist noch einmal um einen großen Sprung schöner als das auf Rarotonga. Es gab soo viele bunte Fische. Es wird noch ein Video folgen, in denen ihr viele sehen werdet :) Einige Fische waren total zutraulich, sie schwammen mir direkt vor der Nase rum und eventuell hätte ich sie auch anfassen können. Diese wurden dann später auch mit Kokosfleisch gefüttert.






Zurück an Bord gab es Lunch. Ein großes Buffet mit typisch pazifischem Essen. Es gab nur eine einzige Schüssel mit nicht- vegetarischem. Das war gegrillter Thunfisch. Alles andere war damit also perfekt für mich ;) Es gab Papayasalat mit Kokosnuss, gegrillter Kürbis, die leckerste Aubergine die ich je aß, Krautsalate, Bananenpudding, Passionsfrüchte, geraspelte sowie in Scheiben geschnittene Kokosnuss, gegrillte Banane (könnt’ ich sterben für), und natürlich diese „Kartoffel“ die vom Baum kommt in allen möglichen Varianten. „Kartoffel“- Salat, gegrillte Scheiben davon, frittierte, gekochte.. usw. Es gab noch soo viel mehr. Alles fällt mir leider nun nicht mehr ein.  Diese Kartoffelartige Frucht schmeckt mir sogar noch besser als die herkömmliche Kartoffel. Sie ist so cremig aber dennoch irgendwie fest und etwas bissig zugleich.


Während wir aßen, befanden wir uns noch immer mitten in der Lagune, an unserem Schnorchelplatz. Die Sicht in jede Richtung war unbeschreiblich schön. Hätte ich jeden Tag solch eine Aussicht, dann wäre Essen nicht nur das, an was ich so gut wie immer denke ;), sondern dann würde ich es wahrscheinlich auch jede Minuten tun und wäre glücklich bis an mein Lebensende. Jawoll.



Dann schipperten wir langsam weiter, direkt auf eine sehr berühmte Insel zu. Weiß jemand, welche gemeint ist? Die „One- Foot- Island“ ! Diese sieht aus wie ein Fuß. Hier ist alles still und friedlich und so wunder-wunderschön, dass ich dort am liebsten niiiiie mehr weggegangen wäre. Und ihr werdet es kaum glauben, aber auf dieser Mini Insel gibt es sogar eine kleine Hütte, von der man Postkarten verschicken kann UND! jeder Besucher kann sich seinen Reisepass abstempeln lassen! Jetzt habe ich also in meinem Pass einen schönen blauen Fußabdruck ;)

One Foot Island



One Foot Island

Aitutaki ist einfach das wahre Paradies! Als wir die Reise zu den Cook Inseln planten, wussten wir nicht, was uns wirklich erwarten würde. Ich hatte keine Ahnung, dass ich einen der schönsten Orte der Welt sehen werde. Es war eher Zufall. Aitutaki wurde nicht umsonst schon so oft als die schönste Lagune der Welt ausgezeichnet. Dieses Paradies, mitten im Pazifik toppt echt alles.
Am Ende des Tages war ich einfach sprachlos.

 One Foot Island